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32. FILMKUNSTFEST MV mit der Weltpremiere von SCHLAMASSEL feierlich eröffnet

Volker Kufahl, künstlerischer Leiter des FILMKUNSTFEST MV, bei seiner Eröffnungsrede © David Harms

Ein Abend voller Energie und Kreativität wird mit der Uraufführung von Sylke Endes neustem Werk gekrönt. Die Gäste des Abend begrüßen einen großen Teil der Crew und des Ensembles auf der Bühne und feiern ein besonderes Werk.

Mit SCHLAMASSEL nimmt Enders das Publikum mit zurück nach Brandenburg im Jahr 1997. Es sind 7 Jahre nach der „Wende“, das Jahr, in dem die Welt von der Existenz des Klonschafs „Dolly“ erfährt. Es ist zugleich das Jahr, in dem die Oma von Lokaljournalistin Johanna stirbt. Die Familie ist wegen des Erbes zerstritten und Johanna gibt sich keine Zeit zum Trauern. Aber als sie eine ehemalige KZ-Aufseherin aufspürt, wittert sie die Story, löst aber ganz andere Erschütterungen aus, als gedacht.
 
2003 gelang Sylke Enders mit ihrem Debüt KROKO der große Durchbruch, der Film gewann u.a. den Deutschen Filmpreis in Silber. Nun feierte ihr neuestes Werk SCHLAMASSEL auf dem 32. FILMKUNSTFEST MV seine Weltpremiere. Getragen von einem hochkarätigen Cast und gespickt mit klugen und präzisen Dialogen sowie einem feinen Gespür für zwischenmenschliche Spannungen, erzählt diese vielschichtige Tragikomödie vom Aufbrechen der beunruhigenden Stille der Nachwendezeit.
 
SCHLAMASSEL nun beim 32. FILMKUNSFEST MV: ein Ereignis in jeder Hinsicht – auch mit der Vorstellung von Filmcrew und Schauspieler*innen um Regisseurin Sylke Enders, Produzentin Anja Wedell und Produzent Roman Avianus sowie dem Cast u.a. mit Lore Stefanek, Margarethe Tiesel, Lina Wendel und Michaela Caspar.

Eine Veranstaltung mit vielen Emotionen und Freude am und aufs Kino im ausverkauften Saal 1 des Schweriner Festival-Kinos Capitol, zugleich ein untrügliches Zeichen, dass es wieder Zeit war und ist für das wichtigste Filmfestival im Nordosten. Es ist das erste "reguläre" FILMKUNSFEST MV nach den Corona-Jahren, wie gewohnt wieder im Mai und - wie Volker Kufahl, künstlerischer Leiter und Geschäftsführer der FILMLAND MV gGmbH in bester Laune bemerkte, "seit heute wieder mit genau dem richtigen Kinowetter".

In nur sieben Monaten wurde das Programm mit all seinen Filmen und Veranstaltungshighlights auf die Beine gestellt, um jetzt von Kinofreunden und Cineasten aus der Region und ganz Deutschland genossen zu werden. 

Den Auftakt und einige besondere musikalisch-textliche Zwischenspiele zelebrierte in der ihm eigenen speziellen Art Liedermacher Wenzel mit seiner Band, der damit dem Eröffnungsabend nicht nur eine eigen-willige Note gab, sondern zugleich in Vorfreude auf das am Freitag stattfindende Konzert des Künstlers im Rahmen des Festivals versetzte.  Die Eröffnungs wurde wieder von „Kino-King" Knut Elstermann so charmant wie sachkundig moderiert.

Volker Kufahl weiter: "Das gesamte Festivalteam freut sich darauf, heute mit Ihnen dieses Filmfest zu eröffnen, die nächsten 5 Tage mit Ihnen zu verbringen und das Kino zu feiern", zitiert dann Jeff Goldstein, Chef von Warner Bros.: "Nichts kommt ihm gleich, nichts kann es ersetzen", um schließlich auf einen der Kernpunkte seiner Begrüßungsworte zu kommen, die Würdigung der Unterstützung für die Kreativwirtschaft Film aus Mecklenburg-Vorpommern: „Jetzt wird sichtbar, dass die Einrichtung einer eigenen Filmförderung im Land vor 2 ½ Jahren eine ausgezeichnete kulturpolitische Entscheidung gewesen ist." Insgesamt 25 Filme des 32. FILMKUNSTFESTs sind auch mit Hilfe der mv filmförderung entstanden.    

In die „Ode an das Kino" und die Bedeutung des Branche als Wirtschaftsfaktor und zugleich „Lebenselixier" stimmte auch Ministerpräsidentin Manuela Schwesig in Ihrer Begrüßung ein, freute sich sichtlich auf die Festivalwoche und hob die Wichtigkeit des FILMKUNSTFESTs nicht nur für die Stadt Schwerin, sondern auch für das Land Mecklenburg-Vorpommern hervor. Ihr Aufruf an Politik, Wirtschaft, Medien und zugleich die hoffentlich nach Corona wieder zahlreicher werdenden Besucher war eindeutig, man möge an einem Strang ziehen, Gutes identifizieren, fördern - und eben so oft wie nur möglich ins Kino zu gehen. „Kino ist etwas Anderes als Fernsehen oder Streaming. Kino bringt Menschen zusammen. Kino ermöglicht ein anderes Eintauchen, ein anderes Sehen. Kino öffnet neue Welten", sagte die Ministerpräsidentin und führt weiter aus: „Genau darauf können wir uns in den kommenden Tagen auch beim Filmkunstfest freuen. Eine bunte Welt aus Spiel- und Dokumentarfilmen, aus Live-Musik und tollen Begegnungen."

Kurzweilig gestaltete sich die Vorstellung der Jurys im Spielfilm-, Dokumentarfilm-, Kurzfilm-, Kinder- und Jugendwettbewerb sowie die FIPRESCI-Jury, alle kompetent besetzt mit Experten*innen aus Deutschland und der Schweiz, darunte der ehemalige Berlinale-Direktor Dieter Kosslick, die Schauspielerin Julia Richter, der Schauspieler Rick Okon, die Grimme-Preisträgerin Annekathrin Hendel sowie Jochen Kuhn, einer der bekanntesten Kurzfilm-Regisseure national und international.

Erste Preise wurden anlässlich der Eröffnungs-Inszenierung 2023 ebenfalls bereits vergeben. Mit dem dotierten WIR-Vielfaltspreis der überparteilichen Initiative "Wir. Erfolg braucht Vielfalt" wurde aus den Händen von Landtagspräsidentin Birgit Hesse der an der hmt Hochschule für Musik und Theater produzierte Kurzfilm SCHILLER in der Regie von David Schultes ausgezeichnet. Mit den dotierten Drehbuchstipendien „film residence Mecklenburg-Vorpommern" im Künstlerhaus Lukas Ahrenshoop wurden in diesem Jahr geehrt: die Autoren Jannis Alexander Kiefer (Förderstipendium) und Lutz Pehnert (Ehrenstipendium). Kiefer nutzte seine kurze Dankesrede für ein leidenschaftliches Plädoyer für mehr Offenheit, Experimentierfreude und zugleich Vertrauen  seitens der Förderer sowie der gesamten Branche und richtete den Blick damit auf die "Mühen der Ebene" im Alltag des Filmemachers, nachdem die Scheinwerfer der Roten Teppiche erloschen sind.