Logo Filmland

Nachrichten im Detail

Aktuelles: | FILMKUNSTFEST MV

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig eröffnete 28. FILMKUNSTFEST MV

In Anwesenheit von rund 650 Gästen, darunter die Ministerpräsidentin Mecklenburg-Vorpommerns, Manuela Schwesig, der Oberbürgermeister Schwerins, Dr. Rico Badenschier und der Botschafter des diesjährigen Gastlandes Georgien, S.E. Dr. Elguja Khokrishvili, wurde am Abend des 1. Mai im Festivalkino Filmpalast Capitol Schwerin das 28. 28. FILMKUNSTFEST MV feierlich eröffnet.

Der österreichische Regisseur Wolfgang Fischer, Drehbuchautorin Ika Künzel, Schauspielerin Susanne Wolff und Kameramann Benedict Neuenfels präsentierten ihren Film STYX, der von Festivalleiter Volker Kufahl als Eröffnungsfilm ausgewählt worden war und die Premierengäste stark beeindruckte.

STYX beschreibt in Form eines „Abenteuerfilms“, wie Regisseur Fischer es ausdrückte, wie ein Mensch, der eigentlich „auf der Suche nach einem Paradies“ ist, auf hoher See mit der Herausforderung konfrontiert wird, einer großen Gruppe von Flüchtlingen helfen zu wollen, es aber nicht ausreichend zu können. „Ich kann mir keinen besseren Eröffnungsfilm für dieses Festival vorstellen, das seit seiner Gründung für seinen künstlerischen Anspruch und zugleich seine humanistische Haltung bekannt ist“, betonte der künstlerische Leiter des FILMKUNSTFESTs MV, Volker Kufahl, der zur Eröffnung bereits viele Gäste aus Georgien begrüßen konnte, die in den kommenden Tagen georgische Filme auf dem Festival präsentieren.

Manuela Schwesig nannte es eine besondere Ehre, das Festival das erste Mal in ihrer Eigenschaft als Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern zu eröffnen. Das FILMKUNSTFEST MV habe eine Erfolgsgeschichte geschrieben und gehöre inzwischen zu einem der bundesweit bedeutendsten Nachwuchsfestivals. Sie sei sehr stolz „auf das besondere Flair, den das Festival auszeichnet“ und freue sich besonders über den erneut sehr hohen Anteil an Filmen von Frauen im Gesamtprogramm. Manuela Schwesig betonte in Bezug auf das Gastland Georgien, wie wichtig gerade in heutigen Zeiten der Austausch mit den Ländern Osteuropas für Mecklenburg-Vorpommern ist, wobei Kultur „ein starkes Bindeglied“ sei.

Die Ministerpräsidentin sprach auch das Thema Filmförderung an, die beim neuen Chef der Staatskanzlei Reinhard Meyer „in guten Händen sei“. Meyer führe bereits neue Gespräche, „um in einem möglichst breiten Konsens mit allen Akteuren im Land“ eine angestrebte kulturwirtschaftliche Filmförderung umzusetzen, wie sie in anderen Bundesländern existiere. Frau Schwesig sprach davon, dass die Landesregierung bei Gründung einer neuen, gemeinsamen Gesellschaft für Filmförderung „fester Partner“ sein könne. Eine weitere Maßnahme, den Filmstandort MV noch populärer zu machen, sei die Finanzierung einer Filmprofessur für Filmschauspiel an der Hochschule für Musik und Theater Rostock, die der renommierte Regisseur Andreas Dresen im Sommersemester 2018 antreten wird.

Der neue Botschafter Georgiens in Berlin, S.E. Dr. Elguja Khokrishvili sprach die besondere Bedeutung des deutsch-georgischen Jahres 2016/2017 und die Rolle des FILMKUNSTFESTs MV an und erinnerte an die lange, fruchtbare Tradition des georgischen Films, die bereits zur Stummfilmzeit begann und bereits 1896 zur Gründung des ersten Kinos in der Hauptstadt Tiflis führte.

Schwerins Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier betonte die wichtige Rolle des FILMKUNSTFESTs MV für die Stadt. Das Festival sorge dafür, dass „die Welt in Schwerin zu Gast ist“ und umgekehrt, dass die Stadt „sich zeigen können und von außen gesehen wird“.

Die georgische Indie-Popband „Young Georgian Lolitaz“ sorgte mit ihren teils melancholischen, dann wieder ausgesprochen rockigen Songs für Begeisterung bei den Gästen. Moderator Knut Elstermann (Radio1, rbb) führte gewohnt locker und charmant durch den Abend, stellte dem Publikum alle Jurymitglieder vor und moderierte die ersten Preisvergaben: Mit dem WIR-Vielfaltspreis der überparteilichen Initiative „WIR. Erfolg braucht Vielfalt“ wurden Johanna Huth und Julia Gechter für ihren Dokumentarfilm NACH PARCHIM ausgezeichnet, der unmittelbar vor der Eröffnungsveranstaltung seine Weltpremiere auf dem 28. FILMKUNSTFEST MV feierte. In ihrem Film verknüpfen die beiden Regisseurinnen das Schicksal des neunjährigen syrischen Flüchtlings Moner mit dem der 90-jährigen Ulla, die zu Kriegsende 1945 gezwungen war, aus Ostpreußen zu fliehen. Den Preis überreichten Martin Scriba, ehemaliger Landespastor der Diakonie und Jan Holze, Geschäftsführer der Stiftung für Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement, die betonten, wie wichtig es sei, Menschen und Projekte zu unterstützen, die sich „gegen Ausgrenzung von anderen“ und für ein friedliches, gesellschaftliches Miteinander einsetzen.

Die beiden Stipendien, die in Kooperation mit der Landesregierung MV vom Künstlerhaus Lukas in Ahrenshoop und der FILMLAND MV gGmbH vergeben werden, die mit jeweils 1.000 Euro dotiert sind und einem kostenfreien, einmonatigen Aufenthalt im Künstlerhaus Lukas erlauben, überreichte die Direktorin des Künstlerhauses Gerlinde Creutzburg in diesem Jahr an zwei Drehbuchautorinnen: Das Ehrengaststipendium erhält die renommierte, bereits mehrfach preisgekrönte Drehbuchautorin und Regisseurin Heide Schwochow (NOVEMBERKIND, BORNHOLMER STRASSE). Das Fördergaststipendium für junge Drehbuchautorinnen geht an die Autorin und Regisseurin Tereza Kotyk, die im vergangenen Jahr mit ihrem Film HOME IS HERE beim Spielfilmwettbewerb des 27. FILMKUNSTFESTs MV vertreten war.

Das 28. FILMKUNSTFEST MV erlebt heute mit dem Filmkonzert zum Stummfilm CHEMI BEBIA (MEINE GROSSMUTTER, UdSSR1929) mit Klavierbegleitung durch die Starpianistin Dudana Mazmanishvili aus Georgien und dem Besuch der Schauspielerin Barbara Auer mit Regisseurin Christine Repond für ihren Film VAKUUM im Spielfilmwettbewerb die nächsten Glanzpunkte.