Die Sonderprogramme der SchulKinoWoche MV 2025

Fortbildung Film im Unterricht: Verfolgung von Sinti*zze und Rom*nja im Nationalsozialismus am 20. Januar 2026 von 15-18 Uhr

Filme tragen dazu bei, die Schrecken der NS-Zeit erinnerungskulturell zu bewahren und emotional zugänglich zu machen. Lange Zeit blieb filmisch wie gesellschaftlich die Verfolgungsgeschichte von Sinti*zze und Rom*nja ausgeblendet, obwohl mehrere hunderttausend Angehörige der Minderheit von den Nationalsozialist*innen verfolgt und ermordet wurden. Inzwischen gibt es bewegende Spiel- und Dokumentarfilme, die auch im Unterricht eingesetzt werden können.

Die Fortbildung verbindet historisches Hintergrundwissen, didaktische Perspektiven auf Filme und kritische Medienkompetenz im Bereich Antiziganismus. Auf dieser Basis werden konkrete Unterrichtsentwürfe zu Filmen des Augen auf-Kinotags erarbeitet, zum Biopic „Django – Ein Leben für die Musik“ (F, 2017), zum Kinderfilm „Zirkuskind“ (D, 2024) über eine Sinti Artistenfamilie, zu den Kurzfilmen „Menschen können zweimal sterben” (D, 2022) des Denkmals für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma sowie zum Dokumentarfilm „Wesley schwimmt“ (D, 2024), der den Urenkel des Überlebenden Hugo Höllenreiner auf eine Gedenkstättenfahrt begleitet. Ziel der Fortbildung ist es, Wege zu finden, Schüler*innen die NS-Geschichte und deren Bedeutung für die Gegenwart zu vermitteln und sie für Diskriminierung in der heutigen Vielfaltsgesellschaft zu sensibilisieren.

Die historischen Hintergründe der NS-Verfolgung und des Völkermords an Sinti*zze und Rom*nja, sowie die des Überlebens und der anhaltenden Diskriminierung nach 1945 werden anhand von Zeitzeug*inneninterviews und Quellen vermittelt. Es werden film- und bildungstheoretische Grundlagen  vorgestellt und mit Filmbeispielen diskutiert. Ein Schwerpunkt wird dabei auf Antiziganismus im Film gelegt. Wir diskutieren, wie Sie im Kontext von Sehroutinen, Vorwissen und Rezeptionserwartungen der Schüler*innen Filme im Unterricht einsetzen können. 

Die Referentin: Dr. Birgit Hofmann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im „Critical Film  & Image Hub“ an der Forschungsstelle Antiziganismus der Universität Heidelberg, die im Programm „Demokratie leben!“ der Bundesregierung gefördert wird. Sie war zuvor für das Museumsprojekt „Das vergessene Gedächtnis“ am Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma tätig, Koordinatorin im Arbeitsbereich „Minderheitengeschichte und Bürgerrechte in Europa“ sowie akademische Mitarbeiterin der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Sie ist seit mehr als 20 Jahren als Dozentin tätig, u.a. als Lehrbeauftragte an Hochschulen und im EU-Programm von IES Abroad (Institute for the International Education of Students, Freiburg) sowie im Bereich der Lehrer:innenfortbildung.

Für Lehrer*innen an Sekundar- und Berufsschulen, insb. der Fächer Geschichte, Politik, Sozialkunde,  Deutsch, Kunst, Ethik und Religion.

Online Termin:20. Januar 2026 von 15-18 Uhr 

https://eveeno.com/fortbildungAAK

 

Die Fortbildung findet vorab im Rahmen des Augen auf- Kinotags anlässlich des Tages des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus statt. In Berlin, Dresden, Erfurt, Frankfurt am Main, Rostock und Stuttgart können Sie sich zusätzlich zur Fortbildung mit Ihrer Klasse am 27. und 28. Januar für einen Film mit anschließendem Filmgespräch anmelden. 
Der Augen auf-Kinotag wird konzeptioniert und realisiert von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft und der Agentur Jetzt & Morgen. Filmpädagogisch begleitet wird der Kinotag von VISION KINO, Netzwerk für Film und Medienkompetenz, in Kooperation mit den SchulKinoWochen. 

Weitere Informationen zum Kinotag: https://www.visionkino.de/projekte/kinotag-zum-27-januar/

 

Ansprechpartner

André Lehmann

Projektleitung

Tel: +49 385 59360859
a.lehmann@filmland-mv.de

Steffen Buchholz
Jürgen Tobisch