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News: | KINOLAND MV

Energiekosten-Explosion bedroht Kulturort Kino

Die aktuelle Energiekrise bedroht die Kinolandschaft. Vorhandene Hilfsprogramme wie der Sonderfonds des Bundes für Kulturveranstaltungen müssen auch im Jahr 2023 fortgeführt und weitere zielgerichtete Hilfs- und Entlastungsprogramme des Landes Mecklenburg-Vorpommern für die Kulturwirtschaft aufgelegt werden!

Vorhandene Hilfsprogramme wie der Sonderfonds des Bundes für Kulturveranstaltungen müssen auch im Jahr 2023 fortgeführt und weitere zielgerichtete Hilfs- und Entlastungsprogramme des Landes Mecklenburg-Vorpommern für die Kulturwirtschaft aufgelegt werden, fordert Fabian Liebenow, verantwortlich für die Strategische Kinoplanung bei der FILMLAND MV gGmbH.

Denn, so Liebenow: „Die Energie-Krise trifft die Kinos vollkommen unverschuldet. Sie sind von der Pandemie weiterhin wirtschaftlich stark betroffen und die Besucher sind bislang nicht im erhofften Rahmen zurückgekehrt. Nun sind sie in einer Situation, die ohne staatliche Unterstützung von Land und Bund dafür sorgen wird, dass manche den kommenden Winter und das nächste Jahr nicht überstehen. Hier ist Hilfe und Entlastung durch die Politik erforderlich, und gleichzeitig darf die fragile wirtschaftliche Situation nicht durch neue Corona-Einschränkungen erschwert werden. “

Die Mehrzahl der Kinos benutzt Gas zum Heizen der Kinosäle und ist unmittelbar von den massiven Preissteigerungen und der Gasumlage betroffen. Im Gegensatz zu Privatverbrauchern profitieren Unternehmen nicht von der Senkung der Mehrwertsteuer, da diese bei vorsteuerabzugsberechtigten Unternehmen nur ein durchlaufender Posten ist. Gleichzeitig ist die Kinobranche auch in anderen Bereichen von massiven Kostensteigerungen betroffen: Höhere Preise von Lieferanten und Dienstleistern wie Reinigungsfirmen, steigende Lohnkosten im Bereich von 8-10% durch den in diesem Jahr deutlich erhöhten Mindestlohn und die hohe Inflation.

Kinos können diese Mehrkosten nicht im selben Umfang an die Gäste weitergeben. Die Lücke zwischen laufenden Kosten und Einnahmen wird momentan nur durch den Sonderfonds Kulturveranstaltungen teilweise kompensiert. Der läuft jedoch Ende Dezember aus. Hier ist Hilfe und Entlastung durch die Politik erforderlich, beispielsweise in Form von Betriebsbeihilfen für die Kulturwirtschaft.

Ab Oktober sind wieder Auflagen durch neue Corona-Maßnahmen möglich, wie die von der Bundespolitik angekündigte Maskenpflicht in Innenräumen. Diese wird die Kinos in den Wintermonaten voraussichtlich wieder Besucher kosten. Wir begrüßen daher ausdrücklich das Eintreten der Landesregierung in MV und des Chefs der Staatskanzlei Patrick Dahlemann gegen eine Maskenpflicht am Platz in der Gastronomie. Die Landesregierung sagt: „Am Tisch ist eine Maskenpflicht nicht erklärbar.“

Wir fordern den gleichen Einsatz für die Kultur und damit die Kinos. Auch hier ist eine Maskenpflicht am Sitzplatz nicht erklärbar. Es darf nicht wieder dazu kommen, dass die Kulturwirtschaft gegenüber der Gastronomie benachteiligt wird. Kinos haben in den vergangenen zwei Jahren gezeigt, dass sie sichere Orte sind. Diese brauchen im den kommenden Wintermonaten Planungssicherheit.

Einige Zahlen: Im ersten Halbjahr 2022 mussten die deutschen Kinos einen Besucherrückgang von rund 38% im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2019 verkraften, bei dem Ticketumsatz ist es ein Rückgang von ca. einem Drittel (Zahlen-Quelle: Blickpunktfilm. 04.07.2022).