PRESSEMITTEILUNGEN FILMLAND MV

Hauptpreis der FILMNÄCHTE AHRENSHOOP 2025 an MAYSOON, Förderpreis an SECHSWOCHENAMT, das Publikum wählte LUISA

Eine ereignisreiche Preisverleihung rundete vier Tage Filmfestival ab.

Die Filmnächte Ahrenshoop gingen am 15. November erfolgreich zu Ende.

Vier Tage junger deutscher Film und begeisterte Gäste – die Filmnächte Ahrenshoop waren mit viel Filmprominenz, drei überzeugenden Gewinnerbeiträgen und einer unterhaltsamen Filmparty ein voller Erfolg.
Bevor am Samstagabend die Preisverleihung, als krönender Abschluss der Filmnächte, auf dem Programm stand, lockten ab 10.30 Uhr noch zwei Filme des Sonderprogramms ins Hotel THE GRAND in Ahrenshoop.
 

Den Höhepunkt des letzten Kinotages stellte aber die Preisträger-Gala dar und so war der Ballsaal des Hotels zur Preisverleihung bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Anwesenden warteten gespannt auf die Entscheidung der Jury zum BESTEN FILM, zum FÖRDERPREIS für das beste Drehbuch/Regie und natürlich auch auf den Gewinnerfilm des PUBLIKUMSPREISES.


Der mit 2.000 € dotierte und vom Ostseebad Ahrenshoop gestiftete Jurypreis für den BESTEN FILM ging an MAYSOON von Nancy Biniadaki.Die Regisseurin nahm den Preis, gemeinsam mit ihrem Produzenten Christopher Zitterbart, aus den Händen von Volker Kufahl, Künstlerischer Leiter der Filmnächte Ahrenshoop, selbst entgegen.

Nancy Biniadaki fand bewegende Worte des Dankes und der Mahnung: "Als ich heute am Morgen hier in Ahrenshoop am Meer spazierte, kamen mir die Tränen bei dem Gedanken, nein, es ist nicht das Mittelmeer wie in meiner Heimat Griechenland, aber es ist das Meer, es ist alles ein Meer, umd wenn mein Film dazu beitragen kann, in diesen Zeiten von Hass und Radikalisierung den Zusammenhalt untereinander zu stärken, haben wir etwas erreicht. Vielen Dank für diese Preis."  
 
Den FÖRDERPREIS und den damit verbundenen einmonatigen Arbeitsaufenthalt im Folgejahr im Künstlerhaus Lukas, inkl. 1.200 € Stipendiengeld, erhielt der Film SECHSWOCHENAMT von Jacqueline Jansen. Auch sie war, gemeinsam mit einer starken Hauptdarstellerin Magdalena Laubisch, vor Ort auf der Bühne zur Preisübergabe.

Über den PUBLIKUMSPREIS kann sich der Film LUISA von Julia Roesler freuen. Produzentin Silke Merzhäuser war zur Preisträger-Gala anwesend und bedankte sich herzlich, auch im Namen der Regisseurin.



Die Jury der Filmnächte Ahrenshoop mit Schauspielerin Jeanette Hain, Schauspieler Tom Schilling und Drehbuchautor Oliver Ziegenbalg urteilte im Wortlaut wie folgt:

BESTER FILM: MAYSOON von Nancy Biniadaki

"In diesem Film kann sich niemand sicher sein!
 
Nancy Biniadaki gelingt es mithilfe ihres exakt komponierten Drehbuchs und ihrer hochpräzisen Regie, das Publikum von der ersten Sekunde bis zur unvergesslichen Schluss-Sequenz zu fesseln, Erwartungen zu wecken - und sie gleichermaßen zu untergraben.
 
Ihr Film erzählt mit großer Reife vom Scheitern einer Beziehung, von Liebe und Sehnsucht, von Verlust, Kränkung und Schmerz. Maysoon - die ambivalente Hauptfigur des Films - bekommt gerade durch Biniadakis ungeschönten, wertungsfreien Blick Würde und Wahrhaftigkeit.
 
In einer der Schlüssel-Szenen des Films vollbringen es die wunderbaren Schauspieler Sabrina Amali und Florian Stetter, die Gleichzeitigkeit widersprüchlichster Gefühle auf Film zu bannen. Unterlegt mit Frank Schöbels Lied „Schreib es mir in den Sand“ erschafft Nancy Biniadaki damit einen der intensivsten Kino-Momente der letzten Jahre.
 
Herzlichen Glückwunsch zum Hauptpreis der FILMNÄCHTE AHRENSHOOP 2025!"


FÖRDERPREIS: SECHSWOCHENAMT von Jacqueline Jansen

"Jacqueline Jansens Spielfilmdebüt ist ein zutiefst persönlicher und berührender Film über den Verlust eines geliebten Menschen und den Umgang mit der Trauer im Geflecht der Widersprüchlichkeiten der Familie, den Hürden der Behörden und der eigenen Einsamkeit zu Zeiten des Beginns der Corona-Pandemie, der uns alle angeht.

Von Beginn an schenkt uns die Geschichte Zeit und Raum, um uns mit der Hauptfigur zu identifizieren, zu verbünden, sie zu begleiten - in ihrem sanften Widerstand gegen die Konventionen des Friedhofgesetzes und den Erwartungen ihres persönlichen Umfeldes, um die letzten Wünschen ihrer Mutter zu erfüllen.

Das eindrückliche, hingebungsvolle Spiel von Magdalena Laubisch öffnet uns Publikum jeden Moment aufs Neue das Herz. Jeder Mensch, dem sie begegnet, besticht mit seiner Authentizität, seiner Sprache und Offenheit.

Es ist beeindruckend, wie Jacqueline Jansen aus den Schauspielerinnen und Schauspielern und den Laiendarstellerinnen und Laiendarstellern ein homogenes Ensemble formt. Die Regisseurin erschafft in einer formalen Klarheit und Ruhe eine tief berührende Wahrhaftigkeit, die mit vielen feinen Zwischentönen, Leichtigkeit, Humor und grosser Zärtlichkeit hilft, unsere Abwehr und Distanz dem Tod gegenüber zu überwinden.

Der Film schenkt dem Publikum Trost und Kraft, er macht uns Mut, in der Auseinandersetzung mit unserem Schmerz und unserer Trauer, einen eigenen Weg zu beschreiten und dadurch wieder zum Leben zu finden.
 
Herzlichen Glückwunsch zum Förderpreis der Filmnächte Ahrenshoop 2025!"


Für die musikalische Note zur Preisträger-Gala sorgte die inzwischen schon sehr bekannte Popmusikerin Lina Maly, die mit ihrer außergewöhnlichen Stimme und berührenden Songs, im Duo mit Sophia Wahnschaffe an der Akustikgitarre, das Publikum begeisterte. Die JAZZKOMBÜSE aus Schwerin, zugleich ein Gruß des MusikKlubs der Landeshauptstadt, sorgte zu später Stunde mit handgemachtem Jazz und legendären Filmmelodien für einen leidenschaftlichen Ausklang des Abends.
 
In den vergangenen Tagen inspirierten die Filme, die Gespräche mit Regisseuren, Autoren sowie Darstellern im Hotel THE GRAND in Ahrenshoop das Publikum – begleitet von einer Lesung und stimmungsvollen musikalischen Darbietungen. Die Mischung aus bewegenden Filmbeiträgen und der persönlichen Gesprächsatmosphäre machte die Filmnächte in Ahrenshoop bereits zum 19. Mal zu einem besonderen Erlebnis.


Ein immer gut gefüllter und oft ausverkaufter Saal zeugt davon, dass Filmkunst jenseits des Mainstream im Monat November am Meer funktioniert und Gäste in den Ort holt. Es werden immer mehr Fans der Ahrenshooper Filmnächte, die speziell wegen dieses Festivals dort einen Urlaub verbringen - und Filmschaffende treffen können.   

Hervorzuheben und wichtig sind dabei die auch 2025 sehr sachkundigen Moderationen und intensiven Filmgespräche von Dietmar Kraus (Wettbewerb) und Knut Elstermann (Sonderprogrogramm).

Zu den Gästen der Filmnächte Ahrenshoop gehörten neben den Preisträger*innen auch Judith Angerbauer, Giulio Brizzi, Matthias Zalachowski, Dennis Seidel, Christoph Eder, Seraine Nyikos, Sylvie Kürsten, Michael Kofler, Dietrich Brüggemann, Nadine Dubois, Jürgen Heiter und Olaf Möller.


Alle Filme hier nochmals im Überblick:


WETTBEWERB

MAYSOON von Nancy Biniadaki
Bester Film

SECHSWOCHENAMT von Jacqueline Jansen
Förderpreis

LUISA von Julia Roesler
Publikumspreis

ZWEITLAND von Michael Kofler

UNGEDULD DES HERZENS von Lauro Cress

HOME ENTERTAINMENT von Dietrich Brüggemann


SONDERPROGRAMM

LONG LIVE THE PEOPLE OF THE REVOLUTION von Jürgen Heiter

SONNWENDE von Judith Angerbauer

WEM GEHÖRT MEIN DORF? von Christoph Eder
Vorfilm: TUNNELS von Seraina Nyikos

GO CLARA GO von Sylvie Kürsten

ONE FOR THE ROAD von Oliver Ziegenbalg