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Rückblick 2017

Der Musiker Jes Holtsø © Sven Franzek
v.l.n.r.: Der künstlerische Leiter des Festivals Volker Kufahl, Ehrengast und Schauspielerin Iris Berben, Schauspielerin Carmen-Maja Antoni und Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering © Sven Franzek
Preisübergabe des LEO an die Regisseurin des Films MAIKÄFER FLIEG! Mirjam Unger © Sven Franzek
Die Preisträgerin des Kurzfilmwettbewerbs Sophie Linnenbaum (Mitte) zusammen mit der Kurzfilmjury © Sven Franzek
Die Gewinnerin des Dokumentarfilmwettbewerbs: Regisseurin Luise Makarov © Sven Franzek
Gäste zum Eröffnungsfilm IN ZEITEN DES ABNEHMENDEN LICHTS © Sven Franzek
Die Spielfilmjury v.l.n.r.: Annett Renneberg, Heike Parplies, Christian Schwochow, Lutz Seiler und Wolfgang Winkler © Sven Franzek
v.l.n.r. Chef der Staatskanzlei des Landes Mecklenburg-Vorpommerns Christian Frenzel, Gewinner des Fördergaststipendiums Sebastian Bleyl und Gewinner des Ehrengaststipendiums für Drehbuch Stefan Kolditz © Sven Franzek/ FILMLAND MV
Schauspielerin und Mitglied der Kurzfilmjury Susanne Bormann © Edgar Hartung
Gäste zum Film BACK FOR GOOD: Schauspielerin Kim Riedle mit Regisseurin Mia Spengler © Sven Franzek
Das Team zum Film SOKO WISMAR - BITTERE WEIHNACHT © Edgar Hartung
Das Team zum Film VERGESSENE ARMEE: Kameramann Frank Schwaiger, Regisseurin Signe Astrup und Komponist Matija Stmisa © Sven Franzek/ FILMLAND MV
Ehrengast Iris Berben im Interview mit Moderator Frank Breuner © Edgar Hartung

Zu den zusammengefassten Daten & Fakten geht es hier

 

Die Rekordzahl von rund 18.500 Tickets, zahlreiche positive Rückmeldungen der Festivalgäste und eine stimmungsvolle Preisverleihung voller heiterer und persönlicher Momente krönte ein in jeder Hinsicht erfolgreiches FILMKUNSTFEST MV 2017, das größte ostdeutsche Publikumsfestival. Bei der feierlichen Preisgala am Samstagabend lobten die Jurymitglieder und Preisträger unisono die herzliche Atmosphäre und Gastfreundschaft, die sie in Schwerin erfahren haben, sowie das hohe Niveau des Festivalprogramms. Besonders herzliche Dankesworte gegenüber den Mitarbeitern des Festivals äußerte der aus der Schweiz angereiste Journalist Peter Holdener für die FIPRESCI-Kritikerjury. Seine mit trockenem Witz versetzte Ansprache gehörte zu mehreren, persönlich gehaltenen Reden, die dem Abend eine unvergessliche Note verliehen. Moderator Frank Breuner, der für den erkrankten Knut Elstermann eingesprungen war, führte mit Witz und Tempo durch die Gala.

Auch die Ehrenpreisträgerin des 27. FILMKUNSTFESTs MV, Iris Berben, war nicht nur angesichts der warmherzigen Laudatio ihrer Kollegin Carmen-Maja Antoni zu Tränen gerührt: „Alle Kollegen, denen ich erzählt habe, dass ich zum Schweriner Festival fahre, hatten ein Leuchten in den Augen. Jetzt weiß ich, warum.“ Unter Standing Ovations und Jubel der über 600 Gäste der Preisverleihung nahm Iris Berben des „Goldenen Ochsen“ des FILMKUNSTFETs MV entgegen und versprach, nach Schwerin zurückzukehren.

Angesichts einer noch immer unterentwickelten Repräsentanz weiblicher Filmschaffender in Deutschland äußerte sich Iris Berben hocherfreut darüber, „heute abend so viele Frauen auf dem Podium zu sehen“. Dank eines hälftigen Frauenanteils in fast allen Wettbewerbsprogrammen des 27. FILMKUNSTFESTs MV war auch der Anteil an weiblichen Gewinnern hoch. Fast alle Preise gingen außerdem an Debütfilme, was den Status des Schweriner Festivals als wichtiges Forum für den deutschen Filmnachwuchs unterstreicht.

Der Ministerpräsident dankte dem künstlerischen Leiter des FILMKUNSTFESTs MV, Volker Kufahl, dafür, dem traditionsreichen Festival mit „frischen Ideen“ ein „klares Profil“ verliehen zu haben: „Wir können stolz sein auf unser Filmkunstfest hier in Schwerin“. Kufahl selbst zeigte sich hochzufrieden darüber, dass es ihm und seinem Team gelungen sei, ein inhaltlich und politisch engagiertes, abwechslungsreiches und „inhaltlich stark aufgestelltes Programm“ präsentiert zu haben.

Das vielfältige Programm – darunter Konzerte, Ausstellungen, Lesungen, Vorträge, Diskussionsveranstaltungen – stieß auf großes Interesse. Mitreißend ging es beim Konzert von Schauspieler und Sänger Gustav Peter Wöhler mit seiner Band zu. Die ostdeutsche Kultband „Karussell“, Protagonistin des mit dem „Wir-Vielfaltspreis“ ausgezeichneten Dokumentarfilms „Ela singt“, spielte einen kraftvollen Liveset. Komponist und Musiker Michael Riessler und Corinna Fuhrmann begleiteten den Asta-Nielsen-Klassiker „Hamlet“ von 1920 mit Bassklarinette und Synthesizer.

‚Børge‘Jes Holtsø rockt Schwerin – 700 Gäste bei der Eröffnung des 27. FILMKUNSTFEST MV

Bei der abendlichen Eröffnungsfeier im umfangreich renovierten Festivalkino Filmpalast Capitol begeisterte der Musiker Jes Holtsø mit seinen Bandkollegen Morten Wittrock und John Chipman die über 700 Gäste mit einem Potpourri mal melancholischer, mal mitreißender Bluesrocksongs und bewies, dass aus Dänemark nicht nur ausgezeichnete Filme und Serien kommen.

Alle Informationen zu den Jurys 2017 finden Sie hier.

Eine Übersicht der in den Wettbwerben 2017 teilgenommenen Filme finde Sie hier.

Eine Übersicht aller Filmreihen des 27. FILMKUNSTFEST MV finden Sie hier.

Mit landschaftlich reizvollen Kulissen, mit unkomplizierten Drehbedingungen und einer intensiven Begleitung durch die FILM COMMISSION MV wird der Drehort Mecklenburg-Vorpommern zunehmend attraktiver. Das zeigt sich an der Anzahl der Produktionen und Drehtage, die 2016 in unserem Bundesland realisiert wurden. Insgesamt wurden fünfzehn Spielfilmproduktionen, davon zwei TV-Serien, elf Fernsehfilme und zwei Kinoproduktionen gedreht. Die FILM COMMISSION MV verbuchte als Ergebnis insgesamt 198 Drehtage und die entsprechenden regionalen Ausgaben. Ein herausragendes Beispiel einer internationalen Koproduktion war der italienische-französisch-deutsche Thriller LE CONFESSIONI, der auf dem Internationalen Filmfestival Karlovy Vary (Karlsbad) 2016 den Preis der Ökumenischen Jury erhielt.


„Mit einer Fülle von Beiträgen mit hohen Produktionsstandards können wir auf dem FILMKUNSTFEST MV demonstrieren, dass Mecklenburg-Vorpommern aufgrund seiner Locations eine attraktive Region für Dreharbeiten im internationalen Maßstab ist“, betont der Festivaldirektor und Geschäftsführer der FILMLAND MV gGmbH, Volker Kufahl. Auch die beiden Kuratoren der Sektion „gedreht in MV“, Antje Naß und Marco Voß, freuen sich über insgesamt 22 Beiträge im gesamten Programm des 27. FILMKUNSTFEST MVs, die in MV gedreht wurden.“


Hinzu kam eine Vielzahl von kleinen Produktionen wie Dokumentationen, Reportagen, Musikvideos und Imagefilme. Stärkstes Format in MV bleibt die SOKO Wismar, die erneut für 25 Folgen der ZDF Vorabendserie in Wismar und Umgebung drehte und erstmalig ein zusätzliches 90 Minuten-Weihnachtsspecial produzierte, das auf dem 27. FILMKUNSTFEST MV Premiere hat. Besonders erfolgreich bei den TV- Einschaltquoten waren erneut Krimis, die an unserer Küste spielen wie STRALSUND, POLIZEIRUF 110 oder der USEDOM-Krimi. Für sechs Fernsehfilme waren Drehorte wie Rügen, Güstrow, Plau am See, Dömitz und Schwerin gefragt.


Zahlreiche Filme nahmen die Unterstützung der FILM COMMISSION MV in Anspruch. Sie ist die erste
Adresse, wenn es um Dreharbeiten, Motive, kreatives Personal oder filmische Dienstleistungen in MV geht. Sie berät kostenfrei Produzenten zu allen Fragen der Dreharbeiten und vermittelt Locations, Personal und Mediendienstleister. Der FILM COMMISION MV ist es gelungen, den Fokus der Film- und Medienbranche gezielter als bisher auf das Potential des Landes zu richten. Zusätzlich professionalisiert und vernetzt sich auch die einheimische Produzentenszene stärker und erhöht so langsam aber stetig die Anzahl und Qualität der eigenen Filme. Fast täglich veröffentlicht die FILM COMMISSION MV aktuelle Meldungen zum Filmgeschehen des Landes.
Auch in diesem Jahr lädt die FILM COMMISSION MV die bundesweite Fachwelt beim FILMKUNSTFEST MV zu einer Branchenkonferenz FILM & MEDIEN ein.

Komponist und Musiker Michael Riessler und Corinna Fuhrmann begleiteten den Asta-Nielsen-Klassiker „Hamlet“ von 1920 mit Bassklarinette und Synthesizer.

Mit insgesamt 22 Filmen wird das dänische Filmschaffen auf dem 27. FILMKUNSTFEST MV präsentiert. „Dem aktuellen dänischen Kino gelingt es mühelos, geschichtliche, aber auch brandaktuelle gesellschaftliche Themen in packende Dramen für die Leinwand zu verwandeln“, betont der Kurator des Programms, Jürgen Tobisch.

Zwei Spielfilme thematisieren die deutsche Besatzungszeit während des 2. Weltkriegs. DIE VÖGEL ÜBER DEM SUND zeigt eine jüdische Familie auf der Flucht, und UNTER DEM SAND – DAS VERSPRECHEN DER FREIHEIT wagt den Tabubruch, in dem er deutsche Soldaten als Opfer zeigt: die jugendlichen Kriegsgefangenen müssen die Landminen ihrer Vorgänger an der dänischen Küste entschärfen (2 europäische Filmpreise, eine „Oscar“-Nominierung 2017).

Einen historischen Stoff behandelt auch der Film DER TAG WIRD KOMMEN, der uns ins Jahr 1967 führt und die menschenunwürdige Heimunterbringung von Kindern zur Sprache bringt und auf realen Ereignissen beruht. Der Film um Lars Mikkelsen wurde 2017 mit sechs dänischen Filmpreisen ausgezeichnet.

Auf einem tatsächlichen Projekt beruht auch die berührende Geschichte des Films DIE STANDHAFTEN, in dem ein dänischer Soldat aus dem Afghanistaneinsatz ohne Beine zurückkehrt und mit Hilfe einer Balletttänzerin das Laufen neu erlernt.

Nach Kopenhagen führt uns außerdem das Regiedebüt IN THE BLOOD des bekannten Drehbuchautors Rasmus Heisterberg (VERBLENDUNG, DIE KÖNIGIN UND IHR LEIBARZT) mit dem Musiker Kristoffer Bech in der Hauptrolle eines Medizinstudenten, der lernen muss, Verantwortung für sein Leben zu übernehmen. Der Film wurde 2017 als bester dänischer Film ausgezeichnet. Um diese aktuellen Titel dem Schweriner Publikum zugänglich zu machen, produzierte das FILMKUNSTFEST MV für die Aufführungen deutsche Untertitel.

Selbstverständlich dürfen Filme mit dem berühmten schwarzen Humor dänischer Prägung nicht fehlen: In der deutschen Erstaufführung SMALL TOWN KILLERS von Ole Bornedal (NIGHTWATCH) setzen zwei Handwerker einen Killer auf ihre Ehefrauen an. Womit sie nicht gerechnet haben: Diese drehen den Spieß um. Die vor allem beim DDR-Publikum so beliebten Filme mit der Olsenbande gehören ebenfalls in diesen Kontext: Vier Folgen der Serie, die von den Lesern der Schweriner Volkszeitung ausgewählt wurden, wurden gezeigt.

Erstmals in Schwerin wurd das bewegende Drama über Sterbehilfe im Alter, SILENT HEART - MEIN LEBEN GEHÖRT MIR, zu sehen sein. Darin ist der Olsenbanden-Darsteller Morten Grunwald u.a. neben Paprika Steen in einer Altersrolle sehen.

Leider konnte der 83-Jährige Grunwald aus gesundheitlichen Gründen doch nicht zur Eröffnung der Ausstellung über die Olsenbande im Schleswig-Holstein-Haus am 2. Mai um 15 Uhr anreisen. In seiner Absage schrieb Grunwald: „Well on the way to the 83 years I have to note that the head is intact, but the legs are not what they were when there was dancing at Nordisk Film.”

Dafür war Jes Holtsø beim 27. FILMKUNSTFEST MV zu Gast, der als Darsteller des jungen Brge mit großer Brille und rotem Pullunder in den Olsenbanden-Filmen berühmt wurde. Jes Holts und seine Blues-Rock-Band hatten die Eröffnungsfeier am 2. Mai musikalisch umrahmt. Als Vertreter des Gastlandes hat der Dänische Gesandte William Boe auf der Eröffnung ein Grußwort gesprochen.

In der Reihe FOCUS BALTIC SEA sind diesmal zehn herausragende Filme aus den Ostseeanrainerstaaten zu sehen, darunter „Paradies“ des russischen Altmeisters Andrej Konchalovsky, der bei den Internationalen Filmfestspielen in Venedig 2016 mit dem Silbernen Löwen für die Beste Regie ausgezeichnet wurde und in dem der deutsche Schauspieler Peter Kurth mitspielt. Präsentiert wird auch der großartige schwedische Beitrag „Sami Blood“, der soeben beim Festival in Göteborg als bester nordischer Film ausgezeichnet wurde: Regisseurin Amanda Kernell schildert die von Rassismus geprägte, harte Jugend eines 14-jährigen samischen Mädchens im Schweden der 1930er Jahre. Als deutsche Erstaufführung läuft die norwegisch-lettische Dokumentation „Liberation Day“ über die Einladung der kontroversen Avantgarde-Band Laibach aus Slowenien zu einem Auftritt in Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang dort – ein skurriler Fall von extremem ‚Culture-Clash‘.

Abgerundet wird der FOCUS BALTIC SEA durch einen Vortrag des renommierten Dortmunder Kinomachers und Filmvermittlers Ernst Schreckenberg am 7. Mai über Die Ostsee im deutschen Film unter dem Titel „Strandpartien“.

Infos zu den 2017 stattgefundenen Sonderveranstaltungen gibt es hier. 

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