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Aktuelles: | FILMKUNSTFEST MV

Goldene, fliegende und flüssige Ochsen zum Abschluss des 30. FILMKUNSTFESTs MV

Festivalleiter Volker Kufahl gratuliert Ulrich Tukur © Jörn Manzke / FILMLAND MV
Festivalleiter Volker Kufahl gratuliert Ulrich Tukur © Jörn Manzke / FILMLAND MV

Ulrich Tukur bedankt sich mit Gesang und Spezialbier für seinen Ehrenpreis

Alle Preisträger 2021 im Überblick mit Jurybegründungen / Filmbilder der Gewinnerfilme zum Download  /  Bildergalerei Preisverleihung

 

„Wir hatten wunderbare Tage in Schwerin auf dem FILMKUNSTFEST mit schönen Begegnungen und Erlebnissen“, sagte der Ehrenpreisträger 2021, Ulrich Tukur, bei der Preisverleihung der 30. Jubiläumsausgabe des Schweriner Filmfestivals. Nachdem ihm die Ministerpräsidentin Mecklenburg-Vorpommerns, Manuela Schwesig, zusammen mit dem künstlerischen Leiter des Festivals, Volker Kufahl, den Goldenen Ochsen überreicht hatte, stellte Tukur unter Beweis, dass er stets für Überraschungen gut ist: Als Dank für die Auszeichnung griff er zum Akkordeon und überreichte anschließend Ministerpräsidentin Schwesig, Volker Kufahl und seinem Festivalteam einen Kasten mit „Ulmer Gold Ochsen“-Bier.

Die großzügige Geste passte zu einem herzlichen und humorvollen Gast, der Tukur während seines Besuches beim FILMKUNSTFEST MV war – und zu einem Künstler, der „voller Lebensdurst und Schaffensdrang“ ist, „aus dem „es immerfort sprudelt wie aus einem Füllhorn“, der „jederzeit bereit ist, sich auszugießen und uns, Dein Publikum, zu bereichern“, wie Regisseur Florian Gallenberger („John Rabe“) Tukur in seiner heiteren Laudatio beschrieb.

David Clay Diaz, Regisseur der österreichischen Tragikomödie über Flucht und Migration, „Me, We“, die mit dem Hauptpreis „Fliegender Ochse“ des Spielfilmwettbewerbs des 30. FILMKUNSTFESTs MV ausgezeichnet wurde, als auch sein Kollege Florian Dietrich, der sowohl den NDR-Regiepreis als auch den Publikumspreis für seine bewegende Freundschaftsgeschichte „Toubab“ erhielt, nutzten die Bühne des Festivalkinos Filmpalast Capitol, um Appelle gegen Diskriminierung und Rassismus zu halten – Themen, die ihre Filme prägen. Der renommierte österreichische Regisseur Hubert Sauper, der für die beste Bildgestaltung seines Dokumentarfilms über die aktuelle Situation auf Kuba, „Epicentro“, ausgezeichnet wurde, kündigt an, die Prämie seinen beiden Protagonistinnen zukommen zu lassen.

Besonders Farba Dieng und Julius Nitschkoff, die für ihre schauspielerische Leistung in „Toubab“ den neu gestifteten Darstellerpreis erhielten, steckten mit ihrer überschwenglichen Freude das Galapublikum an. Der Camino Filmverleih wird den Schweriner Dreifachgewinner Ende September in die deutschen Kinos bringen.

Wenngleich die Kinosäle aufgrund der Corona-Beschränkungen nur zur Hälfte ausgelastet werden konnten, war die Stimmung bei den über 130 Gästen aus der Film- und Fernsehbranche – darunter Jörg Schüttauf, Inka Friedrich, Anja Kling, Catrin Striebeck, Jörg Gudzuhn, Victoria Trauttmansdorff und Hanno Koffler – gut und von spürbarer Erleichterung geprägt, dass ein physisches Festivalerlebnis wieder möglich ist.

Dazu der künstlerische Leiter des FILMKUNSTFEST MV, Volker Kufahl: „Viel zu lange haben wir dieses einzigartige Festivalgefühl vermisst, das durch die persönliche Begegnung mit den Filmemachern, das gemeinsame Kulturerlebnis und das Gespräch über die gezeigten Filme entsteht. Was ist uns im letzten Jahr alles entgangen! Mir hat dieses Präsenzfestival wieder sehr klar vor Augen geführt, dass Film erst auf der großen Leinwand zur Kunst wird. Die Entscheidung, die Filme nicht parallel zu streamen, war richtig.“

Rund 8.000 Besucher verzeichnete das 30. FILMKUNSTFEST MV, das unter Pandemiebedingungen nur 50% der Kapazitäten anbieten durfte, und damit deutlich weniger als in den Vorjahren. Trotz der Einschränkungen verlief das Festival organisatorisch reibungslos, worüber sich insbesondere die zahlreichen internationalen Gäste aus Finnland, Österreich und der Schweiz erfreut zeigten.

Parallel zur Preisverleihung fand die mit knapp 300 Besuchern ausverkaufte Uraufführung der Improvisationskomödie „Das Begräbnis“ von Regisseur Jan Georg Schütte im Innenhof des Schweriner Schlosses statt, wo eine ganze Woche lang Festivalfilme als Open-Air-Vorführungen zu sehen waren.