Insgesamt wurden sieben Filme für die Auswahl eingereicht. Die von der Interessensorganisation für deutschen Film, German Films, berufene Jury begründete die Wahl von SYSTEMSPRENGER mit dem „Sog und der Kraft“, die der Film entwickle und „einer seltenen emotionalen Intensität“. Regisseurin Fingscheidt „versammelt und inszeniert außerordentliche Talente, schafft Beklemmung, Nähe und Authentizität für eine Geschichte, die im Wechsel wütend, traurig und hoffnungsvoll stimmt. Der Film ist ein Erlebnis, das wir den Academy-Mitgliedern sehr gerne empfehlen.“
SYSTEMSPRENGER erzählt von einer Neunjährigen, die mit ihrer teils ungebremsten Aggressivität und Wut Erzieher ratlos macht und durch alle Raster der deutschen Kinder- und Jugendhilfe fällt – eben ein „Systemsprenger“. Der Film erhielt beim 29. FILMKUNSTFEST MV von der fünfköpfigen Fachjury, der u.a. die Schauspielerin Anna Thalbach angehörte, den "Fliegenden Ochsen", den FIPRESCI-Kritikerpreis, den Förderpreis der Defa-Stiftung und den Preis für die beste Musik-und Tongestaltung (gestiftet von Studio Mitte Filmpostproduktion und Steinberg Media Technologies). Produzent Peter Hartwig hatte nach der Zeremonie im Mecklenburgische Staatstheater eine Menge Statuetten nach Hause zu tragen.Die Schweriner Spielfilmjury urteilte damals: Der Film „zwingt den Zuschauer in eine aktive Rolle. Keine der Figuren lässt einen kalt, man kann sich der Bewertung, der Not nicht entziehen. Eine wirklich bemerkenswerte Regieleistung.“
Damit setzte "Systemsprenger" seinen Erfolgszug fort, der auf der diesjährigen Berlinale mit einem Silbernen Bären ("Alfred Bauer-Preis" für innovative Perspektiven) begann. Zur „Oscar“-Nominierung sagte Fingscheidt, sie und das Team fühlten sich sehr geehrt: „Die überwältigenden Reaktionen des Publikums zeigen: Kino kann einen Dialog zwischen Kulturen herstellen, weil es ums Menschsein geht.“
SYSTEMSPRENGER ist eine Produktion der kineo Filmproduktion und Weydemann Bros. GmbH in Koproduktion mit Oma Inge Film und ZDF/ Das kleine Fernsehspiel. Der Verleih Port au Prince Pictures bringt den Film am 19. September bundesweit in die Kinos. Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences gibt am 13. Januar 2020 die Nominierungen für die Oscarverleihung am 9. Februar bekannt. Wir drücken Nora Fingscheidt und ihrem Team kräftig die Daumen!