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FILMKUNSTFEST Mecklenburg-Vorpommern trotzt dem Sonnenwetter – 17.000 Besucher in sechs Tagen

Eine große Abschlussfeier mit elf Preisverleihungen, vielen prominenten Gästen und stimmungsvollen Rede- und Musikbeiträgen war am Samstagabend, den 7.5.2016, der würdige Höhepunkt eines erfolgreichen 26. Festivaljahrgangs.

Eine große Abschlussfeier mit elf Preisverleihungen, vielen prominenten Gästen und stimmungsvollen Rede- und Musikbeiträgen war am Samstagabend, den 7.5.2016, der würdige Höhepunkt eines erfolgreichen 26. Festivaljahrgangs.

In seiner Rede während der Preisverleihung bekannte sich Ministerpräsident Erwin Sellering, Schirmherr des FILMKUNSTFESTs MV, zum Filmland Mecklenburg-Vorpommern und betonte die vielfältige Unterstützung für Filmproduktionen und Festivals im Bundesland.

Der Hauptpreis des Spielfilmwettbewerbs, der vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Mecklenburg-Vorpommern mit 10.000 Euro dotierte „Fliegende Ochse“, ging an die österreichische Produktion „Thank You For Bombing“ (Regie: Barbara Eder, Verleih: Premium Films), der eindringlich den Alltag von Kriegsreportern in Kabul schildert.

Große Gewinnerin bei der Gala war die Regisseurin und Ko-Autorin des deutschen Schwangerschaftsdramas „24 Wochen“, Anne Zohra Berrached, die gleich drei Preise auf der Bühne des Großen Saals im Filmpalast Capitol entgegennehmen konnte: den mit 5.000 Euro dotierten NDR-Regiepreis, den mit 4.000 Euro dotierten Förderpreis der DEFA-Stiftung und den mit 2.500 Euro dotierten und von der Schweriner Volkszeitung gestifteten Publikumspreis. „24 Wochen“ startet am 22.9.2016 im Verleih von Neue Visionen bundesweit im Kino.

Der Film „Parchim International“ (Regie: Stefan Eberlein und Manuel Fenn; Kinostart: 19. Mai 2016) über einen chinesischen Großinvestor in der mecklenburgischen Provinz erhielt den Preis für den besten Dokumentarfilm des Wettbewerbs ex aequo zusammen mit „Meine Brüder und Schwestern im Norden“ über Begegnungen in Nordkorea von Regisseurin Sung-Hyung Cho (Verleih: Farbfilm, Start 14.7.2016).

Die Kurzfilmjury entschied sich für den deutschen Kurzfilm „Kaputt“. Darin erzählen die Regisseure Volker Schlecht und Alexander Lahl in animierter Form über Schicksale im Frauengefängnis Burg Hoheneck in der DDR.

Der Ehrengast, die Schauspielerin Christine Schorn, nahm den „Goldenen Ochsen“ aus den Händen des Ministerpräsidenten des Landes Mecklenburg-Vorpommern und Schirmherrn des Festivals, Erwin Sellering, entgegen. Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig übergab zusammen mit Schweriner und zugewanderten bzw. geflüchteten Jugendlichen den Preis an den besten Jugendfilm des Wettbewerbs: „Offline – Das Leben ist kein Bonuslevel“ (Regie: Florian Schnell) erzählt von einem Videogame-begeisterten Jungen, der sich in der realen Welt bewähren muss. Schnell nahm den Preis zusammen mit seinen Schauspielern Moritz Jahn, Mala Emde und Hannes Wegener entgegen.

Trotz Himmelfahrtstag und strahlendem Sommerwetter konnten mit rund 17.000 Besuchern in sechs Tagen ähnliche Zahlen wie im Jubiläumsjahr 2015 (18.000) erreicht werden. Zu sehen waren insgesamt 131 Filme in mehr als 147 Einzelveranstaltungen.

„Die ersten sommerlichen Tage sind für Kinomacher in der Regel eine echte Herausforderung. Die filmverrückten Schweriner haben uns trotzdem nicht im Stich gelassen. Das ist ein eindeutiger Liebesbeweis und spricht für die Attraktivität des Programms“, freut sich der Künstlerische Leiter und Geschäftsführer der veranstaltenden FILMLAND MV gGmbH, Volker Kufahl.

Auch die internationalen Programmreihen zum Gastland Belgien und „Focus Baltic Sea“ wurden gut angenommen. Der am besten besuchte Film war mit Abstand der Dokumentarfilm „Rabbi Wolff“, den Regisseurin Britta Wauer zusammen mit ihrem Protagonisten William Wolff zur Eröffnung des FILMKUNSTFESTs MV am 3. Mai präsentierte. Der gute Spirit des Films setzte sich auf dem Festival fort, zu dessen Highlights das umjubelte Stummfilmkonzert „Die Austernprinzessin“ (Regie: Ernst Lubitsch, 1919) der ”Flat Earth Society“ aus Gent/Belgien gehörte. Traditionell hervorragend besucht und nahezu ausverkauft waren die Vorführungen des NDR und die Kurzfilmnacht im Schweriner Speicher.

Die informativen Late-Night-Talks von „Kino-King“ Knut Elstermann mit Filmgästen wie Luise Heyer und Odine Johne sorgten bis weit in die Nacht für ein volles Festivalcafé Platon in der Schweriner Innenstadt.

Auf reges Interesse stießen die vier politischen Gesprächsrunden, die zusammen mit politischen Stiftungen und der Landeszentrale für politische Bildung im Anschluss an die Filmaufführungen stattfanden. Brisantes Thema zur Deutschlandpremiere des belgischen Dramas „Image“ (Regie: Adil El Arbi, Bilal Fallah): Der Alltag in Brüssel und das Leben im Stadtteil Molenbeek nach den Attentaten.

Auf den Dokumentarfilm „Wem gehört der Osten? – Die Deals der Einheit“ über die Privatisierungswelle auf dem Gebiet der DDR 1990/91 folgte eine lebhafte Diskussion u.a. zwischen dem letzten Ministerpräsidenten der DDR, Lothar de Maizière, dem Fraktionsvorsitzenden der Partei Die Linke im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern, Helmut Holter, sowie dem Produzenten des Films, Olaf Jacobs.

Im Rahmen des Austauschprogramms „Filmfestivals in Contact“, einem gemeinsamen Projekt des 26. FILMKUNSTFESTs MV mit dem European Film Festival (SEFF) in Szczecin (Stettin), diskutierten die beiden Festivalleiter aus Stettin, Dr. Bartosz Wójcik und Claudia Dietrich, mit Michał Chaciński (Publizist und TV-Journalist) und Dr. Kai-Olaf Lang, Leiter Forschungsgruppe EU/Europa der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin, über die aktuelle kulturpolitische Situation unter der rechtsnationalen Regierung in Polen. Der Vorstand der DEFA-Stiftung, Ralf Schenk, präsentierte sein neues Buch über das berüchtigte Verbotsplenum der SED im Dezember 1965, „Verbotene Utopie“.

Im Rahmen des Austauschprogramms „Filmfestivals in Contact“, einem gemeinsamen Projekt des 26. FILMKUNSTFESTs MV mit dem European Film Festival (SEFF) in Szczecin (Stettin), sprachen die beiden Festivalleiter aus Stettin, Dr. Bartosz Wójcik und Claudia Dietrich, über ihr Festival und diskutierten zusammen mit Michał Chaciński (Publizist und TV-Journalist), und Dr. Kai-Olaf Lang, Leiter Forschungsgruppe EU/Europa der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin, über die aktuelle kulturpolitische Situation unter der rechtsnationalen Regierung in Polen (in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung). Zusammen mit der Landeszentrale für politische Bildung präsentierte Ko-Herausgeber und Autor Dr. Ralf Schenk (Vorstand der DEFA-Stiftung) das neue Buch über das berüchtigte Verbotsplenum der SED im Dezember 1965, „Verbotene Utopie“.

Eine Besuchersteigerung konnte die zweite Branchenkonferenz der FILM COMMISSION MV verzeichnen: 210 Teilnehmer verfolgten die Diskussionen zu Themen wie „Film und Tourismus“, Fernsehformate und Webserien. Die anwesenden Medienpolitiker der Landtagsfraktionen CDU, Die Linke und Bündnis90/Die Grünen gaben dabei positive Bekenntnisse zur Wiedereinführung der wirtschaftlichen Filmförderung ab.

Zu den insgesamt fast 80 Festivalgästen in der Landeshauptstadt Schwerin zählte u.a. die libanesische Schauspielerin Mirna Moukarzel, die zur Deutschlandpremiere der deutsch-libanesischen Tragikomödie „Liebe Halal“ aus Beirut angereist war. Ebenfalls weite Wege nahmen die Brüder Stéphane und Guillaume Malandrin in Kauf, die ihre aktuelle belgische Komödie „Ich bin tot, macht was draus!“ präsentierten. Aus Estland reisten Andres und Katrin Maimik an („Cherry Tobacco“), aus Dänemark die Schauspielerin Lisa Carlehed („In Deinen Armen“).

Weitere Gäste des 26. FILMKUNSTFESTs MV waren unter anderem die Regisseure Florian Schnell, Stefan Eberlein und Manuel Fenn („Parchim International“), Andreas Gruber („Hannas schlafende Hunde“),Sebastian Hilger („Wir sind die Flut“), Johannes Schmid („Agnes“), Jonas Rothlaender („Fado“) und Aline Fischer („Meteorstraße“) und die Schauspielerinnen und Schauspieler Jonas Nay, Odine Johne, Luise Heyer, Katrin Sass, Anneke Kim Sarnau, Max Mauff, Inka Friedrich, Julia Jäger, DEFA-Legenden wie die Kameramänner Thomas Plenert und Hans-Eberhard Leupold, der Filmkomponist Peter Gotthardt und der Ehrenpreisträger des FILMKUNSTFESTs MV 2015, Wolfgang Kohlhaase.

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